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Techniken

Aquarell für heraldische Gemälde

Die häufigste Frage, die uns bezüglich der technischen Umsetzung eines Projekts gestellt wird ist die, welche der Techniken „besser“ bzw. hochwertiger wäre. Eine objektive Antwort auf diese Frage kann es niemals geben. Sowohl die klassische Bleistiftzeichnung wie auch das farbenfrohe Aquarell haben ihre Vor- und Nachteile bei der Umsetzung eines Projekts.

Aquarell – das Prädikat auf dem Urkundenpapier

Für unsere farbigen Wappen benutzen wir hauptsächlich Aquarellfarben. Aquarell lässt sich auf verhältnismäßig kleinen Flächen durchaus sehr deckend auftragen. Voraussetzung hierfür sind natürlich die qualitativ besten Aquarellfarben, die es nach unserem Stand auf dem Markt gibt. Unterschiede im Bereich der Leucht- und Deckkraft werden von uns bewusst in die Auswahl der Farbtöne für das Wappen berücksichtigt.

Eine farbige Darstellung hat natürlich immer etwas mehr Möglichkeiten als ein schwarz-weißes Pendant. So können die einzelnen Farbtöne eines Wappens niemals original in einer schwarz-weißen Variante symbolisiert werden. Eine rote Farbe als Grauton wird einer grünen Farbe als Grauton sehr ähnlich sein. Ein farbiges Wappen in der Aquarelltechnik ist deshalb im Bereich der Neugestaltung eines Wappendesigns aber auch bei der Modernisierung eines Wappens unerlässlich.

Aquarellfarben für heraldische Gemälde

Der große Vorteil vom Aquarell gegenüber dem Acryl ist die die Detailgenauigkeit sowie die Korrekturfähigkeit. Auf kleineren Formaten ist deshalb ein Aquarell stets dem Acryl (oder gar Öl) zu bevorzugen. Größere Formate (ab 50x70cm) sind dagegen nicht mehr für flächendeckende Aquarelle geeignet, sodass wir auf diesen Größen auch klar zur Acrylmalerei raten.

Bleistiftzeichnung – die klassische, schwarz-weiße Variante

Der große Vorteil einer Bleistiftzeichnung ist die recht hohe Detailvielfalt. Mit der Spitze eines Bleistifts lassen sich auch auf kleinen Formaten ziemlich beeindruckende Ergebnisse für die einzelnen Elemente eines Wappens oder eines Stammbaumes erzielen. Feinste Buchstaben sind ohne größere Probleme darstellbar. Mit der kompletten Palette an Härtegraden lässt sich eine Schärfe erzeugen, die mit anderen künstlerischen Techniken nur spärlich imitiert werden kann.

Bleistifte für heraldische Zeichnungen

Bleistift- aber auch Kohlezeichnungen benötigen keinerlei besondere Lichtverhältnisse für ein optimales Ergebnis. Die Arbeitsbedingungen sind daher deutlich flexibler als bspw. bei den farbigen Techniken, die ein hohes Maß an Lichtvorkehrungen erforderlich machen. Der Künstler ist für eine Bleistiftzeichnung nicht so stark ans Tageslicht gebunden wie bspw. bei einem gleichwertigen Aquarell. Dadurch ist die Fertigstellung einer Bleistiftzeichnung nicht nur wesentlich schneller, das Arbeiten an einem solchen Kunstwerk ist auch etwas unkomplizierter.

Eine Bleistiftzeichnung kann durchaus feiner sein als ein gleichgroßes Aquarell. Das liegt vereinfacht gesagt daran, dass die Spitze eines Bleistiftes wesentlicher feiner ist, als die Spitze eines Pinsels bei der Ausarbeitung eines Aquarellgemäldes.
Ein großer Vorteil der Bleistifttechnik ist zudem die Möglichkeit, Korrekturen durchzufügen. Während Farben und Tusche sich nur äußerst schwer entfernen lassen, kann man kleinere Bereiche bei der Bleistiftzeichnung stets mit dem Radiergummi korrigieren ohne Spuren zu hinterlassen. Dadurch ist der „Strich mit dem Bleistift“ selbst nach Auftragen des Fixativs niemals völlig endgültig, während ein Schriftzug beim Aquarell je nach Bildträger durchaus irreparabel sein könnte.

Acrylfarben für heraldische Gemälde

Acrylgemälde – die Alternative zum Aquarell und Öl

Die wichtigste Eigenschaft von Acryl ist die hohe Deckkraft der Farben. Mit Acryl ist damit ein gleichmäßiger, deckender Farbauftrag großer Bildflächen möglich. Acryl ist jedoch im Vergleich zum Aquarell sehr „dickflüssig“. Dadurch sind kleinere Bilddetails deutlich schwieriger auszuarbeiten. Für feine Elemente und kleinere Bildformate raten wir deshalb zum Aquarell als Alternative.

Oft werden wir auch nach einem Ölgemälde gefragt. Ölfarben benötigen im Vergleich zum Acryl ein Öl als Bindemittel (z.B. Leinöl). Acrylfarben werden hingegen mit Wasser verdünnt. Dadurch erschweren sich die Arbeitsbedingungen und vergrößertn sich die Trocknungszeiten für ein Ölgemälde. Hinzu kommt, dass Öle im Gegensatz zum Wasser nicht geruchsneutral sind. Da die Farbergebnisse jedoch sehr ähnlich und auch im direkten Vergleich kaum zu unterscheiden sind, haben wir die Ölmalerei aus unserem Sortiment genommen und raten stattdessen zu einem gleichwertigen Acrylgemälde.

Kohlezeichnung

Kohle ist eine Zeichentechnik, die für intensive Kontraste genutzt wird. Es entsteht eine Tiefenschwärze, die mit Bleistiften bspw. nicht erzeugt werden kann. Zeichenkohle ist jedoch verhältnismäßig sehr grob, weshalb sie für feine Detailarbeiten nicht empfehlenswert ist. Wir benutzen Zeichenkohle bspw. für größere Wappenzeichnungen. Bei Stammbäumen und Ahnentafeln raten wir jedoch von einer Kohlezeichnung ab.

Tinte & Tusche

Wir verwenden unterschiedliche Arten von Tinte und Tusche, um unseren Werken mehr Ausdruck zu verleihen. Speziell in Kombination mit der Aquarellmalerei sind starke Akzente gefragt, die mit dem Bleistift oder dem Schwarz der Aquarellfarben nicht erreicht werden können.

Zeichenpapier für heraldische Gemälde

Das Zeichenpapier

Das Zeichenpapier ist von entscheidender Bedeutung für die Umsetzung eines bestimmten Projektes. Nicht jedes Papier ist für jede künstlerische Technik geeignet. Das Papier bestimmt die Leuchtkraft der Farben und die Eigenschaften der Haftung der Farbpigmente. Das Zeichenpapier bestimmt auch die Korrekturmöglichkeiten. Während z.B. weißes Aquarellpapier nahezu keine Fehler erlaubt, können auf speziellem Urkundenpapier teilweise auch größere Flächen nachträglich verändert werden.

Wir geben bei der Beratung vor der Anfertigung immer eine Empfehlung für das Papier des jeweiligen Gemäldes. Die beliebteste Variante ist dabei die sog. Elefantenhaut für farbige Projekte (z.B. in der Aquarelltechnik). Es ist ein Urkundenpapier, das sich trotz einer verhältnismäßig geringen Grammatur kaum wellt. Trotz der glatten Oberfläche bleibt die Aquarellfarbe auch mit größerem Wassereinsatz haften. Die leichte Maserung erinnert an antike Urkunden und verleiht dem Bild einen altertümlichen Charme.

Für die Bleistiftzeichnung ist die glatte Elefantenhaut jedoch völlig ungeeignet. Ein farbiger Hintergrund lässt zudem das Bleistiftprojekt völlig verblassen. Im Bereich der Bleistiftzeichnung nutzen wir deshalb spezielles Zeichenpapier. Doch auch hier gibt es große Unterschiede zwischen dem Grad der Körnung und der Grammatur. Die Wahl des Papiers bestimmt bei den Grafittechnik unter anderem wie detailliert und kontrastreich eine Zeichnung angefertigt werden kann.

Insbesondere im farbigen Bereich können auch andere Bildträger in Betracht gezogen werden. So bieten wir bspw. gegen einen kleinen Aufpreis auch Pergament an für kleinere Aquarellarbeiten. Größere Gemälde in der Acryltechnik werden auf standardmäßig auf einer Leinwand mit Keilrahmen angefertigt, sind jedoch auch auf einer Holztafel möglich.