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Modernisierung & Verzierung

Aquarell nach Tinktur

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Wappen darzustellen. Zu den klassischen Darstellungsarten zählen z.B. Gemälde auf Leinwänden, Lithografien aber auch Skulpturen oder Holzschnitte. Modernere Darstellungsmöglichkeiten wären Briefköpfe oder digitale Versionen des Wappens. Im Bestand der Familie befinden sich jedoch häufig ältere Grafiken. Das können beispielsweise Erbstücke sein, die vor vielen Jahren von bereits verstorbenen Künstlern erschaffen worden sind. Die Qualität dieser Wappendarstellungen ist altersbedingt häufig nicht sonderlich gut. Farben können verblassen – Papier kann vergilben. Solche Gemälde müssen nicht zwingend einen Wert als Antiquität haben, sodass es sinnvoll wäre, diese zu restaurieren.

Wappen Nahaufnahme

Wir sehen häufig auch recht laienhaft dargestellte Wappen. Charakteristisch hierfür sind insbesondere verzerrte Proportionen (z.B. überdimensional große Helme oder primitive Helmdecken) oder sehr einfache, zweidimensionale Grafiken. Ein altes Gemälde muss schließlich nicht zwingend von einem talentierten Künstler gemalt worden sein.

Es gibt somit viele Fälle, in denen wir aushelfen können, um ein neues Kunstwerk zu erschaffen und ein bestehendes Wappen in Szene zu setzen.

Wappenmalerei Arbeitsplatz

Farbige Wappen aus monochromen Vorlagen

Gerne setzen wir das gewünschte Wappengemälde auch aus einer einfarbigen Vorlage um.

Ein Wappen kann durchaus in einer monochromen Darstellung überliefert worden sein. Häufig zu sehen ist dies in Lithografien. Um die einzelnen Farben des Bildes dennoch umschreiben zu können, benutzen die Künstler einen Code, der aus Schraffuren und Punktierungen besteht (= Tingierung oder Tinktur eines Wappens). Eine etwas ausführlichere Erklärung finden Sie auf der folgenden Seite: Tingierung.

Tinkturbeispiel bei der Wappenmalerei

Einfarbige Darstellungen ohne ein „Farbmuster“ erfordern eine Beschreibung, um als farbiges Gemälde reproduziert werden zu können. Diese Wappenbeschreibung wird auch Blasonierung genannt.

Wappengemälde anhand einer Blasonierung

Ist unter Umständen nur eine Grafik des Schildes oder sogar lediglich die Blasonierung vorhanden, vervollständigen wir gerne das Wappen mit den gewünschten Zusatzelementen. Im Vorfeld der Bearbeitung können wir anhand von Kollagen am PC die Komposition besprechen. So hat der Kunde die Möglichkeit, in den Gestaltungsprozess einbezogen zu werden. Der Projektablauf ähnelt dem des Wappendesigns bzw. der Ausarbeitung eines neuen (Familien-)Wappens.

Digitale Erstellung eines Wappens

Gemälde anhand einer digitalen Grafik

Vektorgrafiken oder computeranimierte Bilder sind wunderbar als Vorlage für ein handgemaltes Gemälde geeignet. Neu entworfene Wappen sind häufig nur in dieser Form vorhanden, da das Layout heutzutage vorzugsweise am PC erstellt wird. Oftmals sind die Designer keine klassischen Maler und bieten somit auch keine handgemalten Wappen an.

Digitale Grafiken könne größtenteils 1zu1 zu Papier gebracht werden. Die Proportionen stimmen in den meisten Fällen. Eine perspektivische Verzerrung (wie sie oft bei abfotografierten Gemälden zu sehen ist), gibt es nicht. Kleinere Ausbesserungen nehmen wir beim Malprozess vor. So ist eine digitale Grafik häufig zweidimensional. Innere und äußere Schattierungen fehlen genauso wie Leuchteffekte.

Perspektivische Verzerrung

Das Hauptproblem an abfotografierten Wappen (jeglicher Darstellungsform) ist die perspektivische Verzerrung. Minimale Neigungen der Kamera können die Perspektive stark verzerren. Das Wappen erscheint breiter oder schmaler als es im Original zu sehen ist.

Nachfolgend befindet sich eine Gegenüberstellung, die das Problem verdeutlicht.

Verzerrungen bei der Wappenmalerei

Die Fotos wurden nicht bearbeitet sondern lediglich mit unterschiedlichen Neigungen abfotografiert und gegenübergestellt. Sie wurden von der Höhe (rote Linie) her angepasst, um die Breite (grüne Linie) besser vergleichen zu können.
Sichtbar verzerrte Vorlagen können wir bis zu einem gewissen Grad korrigieren, wodurch das Gemälde jedoch in Bezug auf die Größenverhältnisse logischerweise vom Foto variieren wird.
Da diese Verzerrung jedoch nicht immer direkt auffällt, ist es wichtig, dass das Foto als Vorlage im Vorfeld ausführlich hinterfragt wird.